Sie ist heute 101 Jahre alt, Holocaustüberlebende und wohnt in Berlin. Das geplante ZDF-Dokudrama ICH BIN! MARGOT FRIEDLÄNDER zeichnet ihre wechselvolle Geschichte nach. Erinnerungen von Margot Friedländer, die ihre Erlebnisse trotz ihres hohen Alters noch sehr bewegend schildert, bilden den Leitfaden. Erste Interviews haben stattgefunden. Die Schauspielerin Julia Anna Grob stellt im Dokudrama die Protagonistin in ihren jungen Jahren dar.
Appell von Margot Friedländer an junge Menschen: „Ich bin zurückgekommen, um mit Euch zu sprechen, Euch die Hand zu reichen, aber Euch auch zu bitten, dass ihr die Zeitzeugen werdet, die wir nicht mehr lange sein können,“ sagt Margot Friedländer: „Es ist für Euch. Was war, das war, wir können es nicht mehr ändern. Es darf nur nie wieder jemals geschehen. Für Euch! Für Eure Kinder, für Eure Nachkommen.“
Marc Lepetit, Geschäftsführer und Produzent UFA Documentary: „Unser Dokudrama „Ich bin! Margot Friedländer“ versucht Erinnerungen an diese Zeit der deutschen Geschichte wach zu halten und gegen das Vergessen zu arbeiten. Die Produktion verlangt viel Verantwortung gegenüber unserer Zeitzeugin Margot Friedländer, ihrem Leben und vor allem ihrem Appell an die nachfolgenden Generationen.“
Gemeinsam mit Margot Friedländer und Julia Anna Grob wurden Interviews und Sequenzen für den Film gedreht. Gastauftritte haben neben Iris Berben und Charly Hübner auch Herbert Knaup und Axel Prahl. Die eigentlichen szenischen Dreharbeiten fanden im Juni und Juli 2023 statt. Der Film wird als besonderer Programmakzent im ZDF zum 85. Jahrestag der „Novemberpogrome“ am 7. November 2023 um 20.15 ausgestrahlt.
Margot Friedländer wird 1921 in Berlin geboren. Ihre Mutter und ihr Bruder kommen 1943 in das Vernichtungslager nach Auschwitz. Die damals 22-jährige Margot taucht unter, versteckt sich, färbt sich die Haare, lässt sogar ihre Nase operieren – bis sie im Frühjahr 1944 von sogenannten „Greifern“ gefasst und in das Ghetto Theresienstadt deportiert wird. Margot überlebt. Nach der Befreiung heiratet sie Adolph Friedländer, einen Bekannten aus Berlin, den sie in Theresienstadt wiedergetroffen hat. Das Ehepaar emigriert in die USA, baut sich dort ein neues Leben auf. Erst nach dem Tod ihres Mannes besucht Margot 2003 auf Einladung des Berliner Senats ihre alte Heimatstadt. Seit 2010 lebt sie wieder in Berlin, besucht regelmäßig Schulen, um jungen Menschen über ihr Leben zu berichten.
ICH BIN! MARGOT FRIEDLÄNDER ist eine Produktion der UFA Documentary im Auftrag des ZDF. Produzent:innen sind Gwendolin Szyszkowitz-Schwingel, Marc Lepetit und Nico Hofmann. Producer:innen sind Rodica Pietsch und Simon Sacha. Die Redaktion liegt bei Stefan Brauburger und Anja Greulich (ZDF). Das Drehbuch stammt von Hannah und Raymond Ley, der auch Regie führt.