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„5 Jahre Leben“ ist die Verfilmung der Autobiografie „Fünf Jahre meines Lebens“ von Murat Kurnaz aus dem Jahr 2013. Der Film von Regisseur Stefan Schaller erzählt Kurnaz‘ Geschichte, der unschuldig im Gefangenenlager Guantanamo saß und dem unterstellt wurde, ein islamistischer Terrorist zu sein. Es war Schallers erster Langfilm und zugleich Diplomarbeit an der Filmakademie Baden-Württemberg. Der Regisseur, der der im selben Jahr wie Murat Kurnaz geboren wurde, zeigte sich von den Berichten über Kurnaz‘ Schicksal betroffen, was ihn motivierte, das Buch zu verfilmen. Gedreht wurde „5 Jahre Leben“ in Brandenburg und im Studio Babelsberg.
Der Deutsch-Türke Murat Kurnaz (Sascha Alexander Geršak) verdient sein Geld in einer türkischen Diskothek. Doch der dort betriebene Handel mit Drogen macht ihm zu schaffen und als sein Freund Elyas erschossen wird, beschließt Murat sein Leben zu ändern. Er beginnt sich mit dem islamischen Glauben zu beschäftigen und besucht immer öfter die Moschee. Zusammen mit seinem Freund Serdal will er eine Koranschule in Pakistan besuchen, doch Serdal wird bereits am Flughafen aufgehalten, und so reist Murat allein nach Pakistan. Dort wird er bei einer Sicherheitskontrolle festgenommen und den US-Streitkräften in Afghanistan übergeben, die ihn schließlich ins Gefangenenlager Guantanamo Bay bringen. Dort soll er gestehen, dass er zusammen mit den Taliban in Afghanistan habe kämpfen wollen. Doch Murat weigert sich zu lügen – er ist unschuldig. Der Verhörspezialist Gail Holford (Ben Miles) setzt alles daran, ihn zu einem Geständnis zu bewegen. Murat muss Verhöre, Folter und Isolationshaft ertragen und bricht mehrmals zusammen. Im Verlauf der immer wiederkehrenden Verhöre versteht er, dass es da draußen Menschen gibt, die an seine Unschuld glauben und dies der eigentliche Grund ist, warum Holford mit aller Macht ein Geständnis von ihm bekommen muss. Durch diese Erkenntnis bleibt Murat stark und beweist eine Widerstandskraft, gegen die auch Holford nichts auszurichten vermag. Nach fünf Jahren Haft endet das Martyrium – Murat Kurnaz wird in die Freiheit entlassen.